Professor Dr. Hubert Wolf, Hochschullehrer für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster, einer der renommiertesten Kirchenhistoriker des Landes und Priester, lockte mit seinem Vortrag mehr als 100 Interessierte in das Kath. Gemeindehaus nach Salach.

An historischen und aktuellen Beispielen konnte der Referent zeigen, dass die Aussage „Es war schon immer so“ dazu dient(e), Kirchenreformen die Vereinbarkeit mit Schrift und Tradition abzusprechen und sie damit für unmöglich zu erklären. Tiefgreifende Reformen seien immer Bestandteil der Geschichte, auch der Katholischen Kirche, gewesen. Beide Möglichkeiten von Reformen, der Rückgriff auf alternative Modelle, die früher praktiziert wurden, und neue kreative Antworten gab es immer schon, und ihre Kenntnis könnte heute für die Debatte um Reformen in der Kirche genützt werden.

Zum Beispiel gab es über viele Jahrhunderte ganz selbstverständlich weibliche Diakone, mächtige Äbtissinnen, die wie ihre männlichen Bischofskollegen ihre Diözesen geleitet haben, und verheiratete neben zölibatär lebenden Priestern.

Die Veränderlichkeit der Lehre, bis hin zur völligen Kehrtwende, erläuterte er zum Beispiel an kirchlichen Dokumenten zu den Menschenrechten. Deren Grundwerte lehnte die Kirche zunächst ab, vereinnahmte diese aber später als Errungenschaft der christlichen Lehre.

Prof. Wolf hat auch deutlich gemacht, dass Vielfältigkeit und Dynamik die Einheit der Kirche in der Kirchengeschichte nicht gestört haben.

…mit diesem Titel lockte die Tübinger Gerontologin und Supervisorin Ulla Reyle nahezu fünfzig Interessierte in das Gemeindehaus der Oberhofen-Kirche. Veranstaltet war der Vortrag von der Katholischen Erwachsenenbildung in Kooperation mit der Evangelischen Erwachsenenbildung, Caritas und Diakonie und dem Haus der Familie Göppingen.

Mit sechzig Jahren betreten wir einen neuen Kontinent mit dem Namen „Alter“, der – länger als Kindheit und Jugend zusammengenommen – im statistischen Durchschnitt dreißig Jahre dauert, so die Referentin, die zusammen mit ihrem Mann, Pfarrer Reyle, lange in Göppingen lebte. Auf diesem neuen Kontinent betrete man liebliche Landschaften, Sehnsuchtsorte und ruhevolle Seen, aber auch steile Auf- und Abstiege sowie Abgründe. Oft sei man mit falschen Landkarten aus früheren Jahren und Jahrhunderten unterwegs. Umso wichtiger sei es, durch eine selbstfürsorgliche und generationengerechte Lebensführung sich auf diese Reise vorzubereiten.

Wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Lebenslauf-Forschung raten zum „weichen Umgang mit Veränderungen“ als Voraussetzung für ein gutes Älterwerden. Ulla Reyle spricht über das unterschiedliche Altern von Männern und Frauen, neuen Rollenverständnissen im Ruhestand und gibt Tipps, was bis zum 70. Geburtstag alles erledigt sein sollte.

Großes Medieninteresse an unserem dreiteiligen Seminar

Nach den ersten Seminaren im Göppinger Landratsamt im November 2022 und im November 2023 fand nun die dritte Reihe im evang. Gemeindehaus in Süßen statt.

Das von den drei Kooperationspartnern (Katholische Erwachsenenbildung im Kreis Göppingen, Evangelische Erwachsenenbildung Göppingen/Geislingen und dem Bildungsnetzwerk Ehrenamt des Landkreises Göppingen) konzipierte und durchgeführte Seminar hatte auch in Süßen wieder zahlreiche Teilnehmer aus dem ganzen Kreis angesprochen.

Nachdem im Vorfeld die Deutsche Presseagentur  (dpa) auf unsere Seminarreihe aufmerksam wurde und kurzfristig um Interviews und ein Fotoshooting gebeten hatte, wurde das Seminar deutschlandweit bekannt, u. a. in Print- und Online-Ausgaben der NWZ, Stuttgarter Zeitung und Rhein-Neckar-Zeitung.

Es gab daraufhin auch mehrere Anfragen von Fernsehsendern. Im Hinblick auf die regionale Verwurzelung und das Interesse  im „Ländle“ haben wir uns für einen Beitrag des SWR Fernsehen entschieden.

Mit dem Einverständnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat ein SWR-Filmteam den gesamten dritten Abend begleitet.

Dieser beinhaltete im ersten Teil den Vortrag von Pfarrer und Klinikseelsorger i.R. Klaus Hoof, der sehr persönlich über seine eigenen Erfahrungen im Ruhestand berichtete, Tipps gab und ermutigte, Neues auszuprobieren und die eigenen Kompetenzen für und mit anderen Menschen einzusetzen. Wichtig ist für ihn, dass jede/r Interessierte entscheidet, „wozu habe ich Lust, was will ich selbst“.

Im zweiten Teil des Abends ging es dann vor Ort in die Ehrenamtsmesse. Nach einer kurzen Vorstellung der Personen und Organisationen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in intensiven Gesprächen und durch Informationsmaterialien an den  zahlreichen und vielfältigen Ständen Anregungen für ihr ehrenamtliches Engagement holen.

Und es geht weiter: die nächsten Termine dieser erfolgreichen Seminarreihe wurden schon vereinbart:

22./29.10. und 05.11.2024 im Landratsamt Göppingen

10./17./24.03.2025 im Evang. Gemeindehaus Süßen

Anfang Februar haben wir unser neues Halbjahresprogramm für den Zeitraum von März bis August 2024 veröffentlicht. Die Flyer sind an alle Abonnenten verschickt – auf Wunsch per Post oder digital. Nun sind wir ganz gespannt auf Ihre Rückmeldungen und freuen uns natürlich über Anmeldungen für die kommenden Veranstaltungen!

Übrigens: Wenn Sie unser kostenloses Programm neu bestellen oder auch abbestellen möchten, können Sie das hier tun. Außerdem können Sie sich das gesammelte Programm auch als PDF-Datei herunterladen.

In unserer Region gibt es zahlreiche Kapelle und Kleinode – manche weithin sichtbar, manche ganz versteckt. Auch 2024 setzen wir unsere Exkursionsreihe fort, bei der wir diese Kostbarkeiten gemeinsam entdecken. Los ging es am Samstag, 3. Februar 2024, bei der Ulrichskapelle im ehemaligen Kloster Adelberg.

Groß war die Gruppe, die sich vor der Stauferstele des Adelberger Schlosses traf und von Sabrina von Hundsholz in mittelalterlichem Gewand in Empfang genommen wurde.
Das Kloster Adelberg war ein Prämonstratenser-Stift, ein Reform-Orden, der intensiv von den Staufern gefördert wurde. Der Konvent geriet ab 1372 unter württembergische Herrschaft und hier begann die wirtschaftliche Blüte: Nach Hirsau, Maulbronn und Bebenhausen nahm Adelberg (gemessen an der Steuerleistung) den vierten Rang der württembergischen Männerklöster ein. Zur Abwicklung ihrer Einnahmen unterhielt die Abtei Adelberg Pfleghöfe in Göppingen, Stuttgart, Esslingen, Kirchheim, Waiblingen und Schorndorf.
Im Bauernkrieg wurde das Kloster schwer beschädigt und nach dem Wiederaufbau in der Zeit der Reformation war Adelberg der Sitz einer evangelischen Klosterschule, dessen berühmtester Schüler Johannes Kepler war.

Nach einem interessanten Rundgang durch die Klosteranlage ist die Ulrichskapelle Schwerpunkt der Exkursion. Ihr Altar aus der Werkstatt von Nikolaus Weckmann ist er das einzige Altarwerk des Hauptmeisters der Ulmer Schule Bartholomäus Zeitblom. Es hat sich an seinem ursprünglichen Ort beinahe im Originalzustand erhalten. Frau Weihing alias „Sabrina von Hundsholz“ erläuterte den Flügelaltar und ging in besonderem Maße auf die Symbolik der Gemälde ein. Die Schrein-Skulpturen wurden durch die Legendenerzählungen regelrecht lebendig.

Der Vormittag war ein gelungener Auftakt der Reihe im neuen Jahr! Weiter geht es übrigens am Samstag, 16. März 2024, bei der Kapelle St. Lucia und Ottilia in Bärenbach.

Das Thema Vorsorge betrifft uns alle, egal in welchem Alter. Und dennoch schieben wir es gerne vor uns her oder geben angesichts der Fülle an Formularen viel zu schnell wieder auf.

Umso mehr freute sich das Team der keb Göppingen über das hohe Interesse an der Informations-Veranstaltung zu diesem Thema am Dienstag, 23. Januar 2024. Die Plätze im Dekanatshaus waren alle ausgebucht, der Raum platzte aus allen Nähten. Zusätzlich nutzten einige Teilnehmende die Möglichkeit, bei dieser Hybrid-Veranstaltung von zuhause aus live per Online-Übertragung dabei zu sein.

Annette Ruck und Petra Wolf gaben den über 40 Interessierten eine Hilfestellung, um sich mit der Thematik und Ihren persönlichen Vorstellungen und Wünschen auseinanderzusetzen. Die beiden Referentinnen der Caritas-Beratungsangebote „LebensHorizonte“ und „LebensFaden“ lieferten grundlegende Informationen zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung, stellten die Handreichung „Christliche Patientenvorsorge“ der Kirchen vor und standen für Fragen zur Verfügung.

Der Abend fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Um der Zukunft willen: Vorsorgen und Vorbereiten“ statt. Am Montag, 5. Februar 2024, steht das Thema „Richtig Erben und Vererben“ auf dem Programm. Auch hier gibt es die Möglichkeit, entweder vor Ort oder online per Zoom dabei zu sein. Eine Vorab-Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Vom 22.12.2023 bis 7.1.2024 ist die Geschäftsstelle der keb Göppingen geschlossen.

Über die Online-Anmeldung können Sie sich auch in der Weihnachtspause zu den kommenden Veranstaltungen anmelden! Hier finden Sie eine chronologische Übersicht über die Angebote, die Sie im neuen Jahr erwarten. Wir freuen uns schon auf Sie!

Mit allen weiteren Anliegen wenden Sie sich bitte per Mail an info@keb-goeppingen.de, wir kümmern uns dann ab dem 8. Januar 2024 baldmöglichst darum.

Liebe Teilnehmende, liebe Kooperationspartner, liebe Freundinnen und Freunde der keb Göppingen,

dieser Tannenbaum stand letzten Dezember mitten im Wald. Fast wären wir daran vorbei spaziert. Dann fiel uns der bunte Schmuck doch ins Auge. Aber MOMENT: Das sind ja gar keine Christbaumkugeln, das sind Ostereier!

Ob sich hier jemand einen Spaß erlaubt hat, oder ob er oder sie uns etwas Bestimmtes damit sagen wollte? Jedenfalls passt das Bild wunderbar zur keb Göppingen und unserem Motto: Weil Leben mehr ist…
Mehr als nur das, womit wir rechnen.
Mehr (unerwartete) Begegnungen, mehr Neues erfahren, genau hinschauen.

Das haben wir uns auch für das kommende Jahr vorgenommen und freuen uns schon darauf, unsere Vision gemeinsam mit Ihnen umzusetzen!

Wir wünschen Ihnen bis dahin frohe Festtage und ein gesegnetes neues Jahr!
Ihr Team der keb Göppingen

Übrigens: Zwischen den Jahren ist die Geschäftsstelle geschlossen. Hier gibt’s nähere Infos dazu.

Am 2. Dezember ist Gebhard Fürst mit Vollendung des 75. Lebensjahres als Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart zurückgetreten und darf nach mehr als 23 Jahren im Amt seinen Ruhestand genießen. Viele Gläubige stellen sich nun die Frage, wer eigentlich bestimmt, welcher Bischof in Zukunft die Diözese leiten wird. Haben die Priester und/oder die Laien ein Mitbestimmungsrecht? Ernennt allein der Papst den neuen Bischof?

Viele offene Fragen also, auf die sich die circa 30 Zuhörerinnen und Zuhörer am 29. November 2023 in Salach vom Referenten des Abends, Offizial Thomas Weißhaar, Antworten erhofften. Domkapitular Weißhaar erklärte sehr anschaulich und lebendig die komplexen Schritte, die zur Wahl eines neuen Bischofs erforderlich sind.

Für Rottenburg-Stuttgart regelt das 1932 geschlossene „Badische Konkordat“ die Vorgehensweise für eine Bischofswahl. Dieses Abkommen erlaubt dem Domkapitel, eine Liste geeigneter Kandidaten nach Rom zu senden.

Der leere Bischofsstuhl im Rottenburger Dom

Nach dem Freiwerden des bischöflichen Stuhles, der sogenannten „Sedisvakanz“ beginnt eine Reihe von kirchenrechtlich vorgesehenen Maßnahmen, die das weitere Funktionieren der Diözese sichern:

Im Rahmen des „Synodalen Weges“ wurden einige Vorschläge entwickelt, die eine Beteiligung von Laien an der Bischofswahl ermöglichen sollen. Diese wurden größtenteils nicht weiterverfolgt, da der Vatikan diesen mit Berufung auf das „päpstliche Geheimnis“ schnell eine Absage erteilte.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat jedoch beschlossen, die Mitglieder des Diözesanrats an der Erstellung der Liste zu beteiligen. Dazu wird es im Januar 2024 einen geistlichen Tag unter dem Titel „Der Bischof in der katholischen Kirche – Bischof in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in der heutigen Zeit“ geben. Alle stimmberechtigten Mitglieder des Diözesanrats können im Anschluss dem Domkapitel Vorschläge geeigneter Kandidaten für die Liste benennen.
So werden in unserer Diözese Laien in die Bestellung des Bischofs einbezogen, ohne rechtliche Bestimmungen zu verletzen. Die eigentliche Bischofswahl führt allerdings das Domkapitel alleine in freier und geheimer Wahl auf Grundlage der Päpstlichen Dreierliste.

Erfahrungsgemäß wird es noch eine Weile dauern, bis wir erfahren, wer der neue Bischof von Rottenburg-Stuttgart wird. Spannend bleibt auch, welche Anregungen des „Synodalen Wegs“ dieser Nachfolger umsetzen wird und welche Kirchenreformen zu erwarten sind.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Salacher Reihe zur Kirchenreform“ statt. Der nächste Termin ist übrigens am 20. März 2023 zu dem Thema „Es war halt (nicht) schon immer so – Kirchenreform aus historischer Perspektive„.

Sie möchten die Teilnahme an einer unserer Veranstaltungen verschenken? Kein Problem! Seit Neuestem können wir Ihnen hierfür sogar eigene Gutscheine ausstellen und zum selbst Ausdrucken zuschicken.

Wie kommen Sie an den Gutschein?
Nutzen Sie am besten einfach die Online-Anmeldung der gewünschten Veranstaltung. Dort tragen Sie sich selbst als zahlungspflichtige Person ein und ergänzen die beschenkte Person als weiteren Teilnehmenden. Falls Sie selbst nicht teilnehmen möchten, sondern nur bezahlen, können Sie sich anschließend wieder entfernen. Bei „Bemerkungen“ weisen Sie bitte auf den Gutschein hin, wir senden Ihnen diesen dann zu.
Sie sind sich unsicher?
Hier unten können Sie die einzelnen Schritte der Online-Anmeldung noch einmal in einer Anleitung nachlesen.
Falls Sie noch Fragen haben, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf, wir helfen gerne weiter.