Die dritte Exkursion in der Reihe „Kapellen und Kleinode im Landkreis Göppingen“ führte uns am Samstag, 30.9.2023 zur Josefskapelle in Gosbach – ursprünglich weit außerhalb des Dorfes gelegen, heute umrahmt von Autostraßen. Ihretwegen musste die Autobahn neu geplant werden und wurde in einem Bogen um die Kapelle geführt. Das Erbauungsjahr der Kapelle, 1733, kann am steinernen Weihwasser-Kessel abgelesen werden. Der Altar im halbrund geschlossenen Chor ist dem Heiligen Josef, der das Jesuskind auf dem Arm trägt, geweiht und zeugt von der besonderen Verehrung, die die Gosbacher dem Ziehvater Jesus entgegenbringen.
Über die Fils, entlang des Radweges, dem ehemaligen Täleskätter-Gleis folgend, ging es teilweise streng bergauf – den Kreuzwegstationen entlang. Gespickt mit Gedichten, Gebeten und Geschichten über Gosbach war der Anstieg ein leichter und wurde mit einer überwältigenden Aussicht belohnt.
Das Leimberger Kreuz stand oberhalb Gosbach auf dem Leimberg und war wundertätig. Es entwickelte sich eine Wallfahrt zu diesem Kreuz, eine Kapelle wurde errichtet: die Kreuzkapelle. Zahlreiche Votivtafeln erinnern an die Genesung und Dankbarkeit so vieler Hilfesuchender. Die Innenausstattung der Kapelle steht ganz im Zeichen des Kreuzes: das Kruzifix im Altarraum sowie die beiden Balkenkreuze ohne Korpus beidseits des Chorbogens erinnern an die Leidensgeschichte Jesu.
Mit einer modernen Interpretation des Kreuzes, interessanten Infos und gemeinschaftlichem Gesang treten wir den Rückweg an – er war schneller als der Anstieg. Erfüllt von einem wunderbaren Vormittag, erfrischt mit Herbst-Gedichten, lassen wir die Exkursion in einem Café ausklingen.
Übrigens: Am Samstag, 14. Oktober, setzen wir unsere Reihe fort! Dann geht es nach Geislingen zur Siechenkapelle und zur ehemaligen Basilika St. Michael. Hier gibt’s weitere Infos.